Historisches vom Schlossberg
Es gibt Begriffe, bei denen man sofort ein Bild vor Augen hat. Zum Beispiel: „Schlossberg” – dichter Wald, dicke Mauern, schöne Prinzessinnen, prachtvoller Prunk, mutige Prinzen, alte Fürsten, goldene Kutsche … Sie wissen, was wir meinen.
Bei unserem Schlossberg in Freudenberg ist es ein wenig anders, wie Sie gleich feststellen werden.
Erstens: der Schlossberg ist ein Berg ohne Schloss – und das schon ziemliche lange. Genauer gesagt seit 1666. Damals brannte das Schloss – wie auch Großteile der Stadt – komplett ab. Und da dieses nun schon der zweite Brand war – bereits 1540 hatten die Flammen heftig gewütet – entschloss sich der damalige Regent Fürst Johann Moritz von Nassau kurzerhand, das, was noch vom Schloss übrig war, zu verschenken: Er überließ die steinernen Ruinenreste den Bürgern Freudenbergs, damit diese den ebenfalls zerstörten Stadtkern wieder aufbauen konnten.
Dieses dauerte bis ins Jahr 1828 an – bis die letzten Reste des Schlossturms abgebrochen, für den Wiederaufbau abtransportiert und neu verbaut worden waren. Auch heute noch zeugt eine Vielzahl von Häusern und Bauten – wie zum Beispiel der Glockenturm der evangelischen Pfarrkirche – von diesen ersten „Recyclingmaßnahmen” der Frühen Neuzeit.
Zweitens: der Schlossberg ist und war kein Ort autoritärer elitärer Aristokraten. Ganz im Gegenteil. So kam zum Beispiel 1568 der niederländische Nationalheld Wilhelm von Oranien mit Vertretern aus Gelderland (einer Provinz in der östlichen Mitte der Niederlande) zu einer Geheimkonferenz auf dem Schlossberg zusammen. Das Thema war nichts Geringeres als die geplante und nachfolgende Unterstützung der Niederländer im Kampf gegen die spanische Unterdrückung.
Die Bedeutung Wilhelm von Oraniens für die Niederlande ist auch heute noch allgegenwärtig. Sowohl seine weiteren Bezeichnungen „Wilhelm der Schweiger” (aufgrund seiner wohlüberlegten, ruhigen Art) und „Vater des Vaterlandes” (aufgrund der errungenen Unabhängigkeit von Spanien) sowie die Benennung der Nationalhymne nach ihm („Het Wilhelmus”) im Jahre 1932 zeugen auch heute noch von dem im hessischen Dillenburg geborenen Staatsmann.
Für uns von Schlossberg Werbung sind das zwei richtig gute Gründe, uns am Fuße des Schlossberges auch ohne Schloss obendrauf rundum wohlzufühlen. So sehen wir den Schlossberg als einen Teil von uns an. Mit dem „Schlossgeist” von Johann Moritz und Wilhelm: Dem Verständnis für die Belange unserer Mitmenschen sowie die Bereitschaft, alte Zöpfe abzuschneiden und Neues tatkräftig anzugehen und kreativ zu gestalten.